Federnde Bänder statt Schraube und Spanner
Die Zahnarzt Woche (DZW) 11/01
ZÄ Dr. Vera Maiwald über ihre Erfahrungen mit einem neuen Matrizensystem:
Seit einem Jahr bin ich von den üblichen Bandmatrizen auf das Matrizensystem der Firma Dr. Walser, Radolfzell, umgestiegen. Ich habe mich für diese Matrizen entschieden, da die Hersteller besonders zierliche Instrumente und Matrizen herstellen, die somit auch bei kleinerer Mundöffnung einsetzbar sind.
Darüber hinaus kann der Patient bei eingesetzter Matrize zubeißen. Diese Matrizen sind im Gegensatz zu anderen Anbietern autoklavierbar und damit mehrfach zu gebrauchen. Die Matrizen werden in 27 verschiedenen Größen mit Bänderhöhen von 5 bis 8 mm hergestellt. Der Hersteller bietet hierzu drei verschiedene Sortimente mit Spezialzange und Sterilisiertablett an (10er-, 18er- und 25er-Sortiment). Jede Matrize kann in Fünfer-Packungen nachbestellt werden.
Die Anwendung dieses Systems ist recht einfach, da die Matrizen mit einer Handbewegung angelegt werden – ohne Schraube und Spanner. Die entsprechende Matrizenzange wird hierzu in die Aussparungen der Matrizenfedern gesetzt und gespreizt. Dabei verschieben sich die beiden Matrizenbänder parallel auf die gewünschte Weite, bis die Matrize eingesetzt werden kann.
Da es sich hier um ein federndes System handelt, paßt sich nach Loslassen der Zange die Matrize der konischen Zahnform automatisch an. Auch bei tiefen approximalen Kavitäten gibt es keine Probleme, denn speziell dafür hat der Hersteller zwei neue Matrizen entwickelt. Bei beiden Matrizen sind die Bänder an je einer Seite 3 mm länger.
Durch den Einsatz dieser Matrizen entfällt ein Verlängern des Matrizenbandes im approximalen Bereich. Papillenblutungen habe ich noch in keinem Fall dabei beobachtet. Es passiert gelegentlich, daß bei Verwendung anderer Matrizensysteme bei deren Entnahme die entsprechend gelegten approximalen Füllungen ausgebrochen sind. Das habe ich seit Verwendung dieser Matrizen nicht mehr beobachten können.
Die Matrizenbänder sind extrem dünn und auch für Lichtleiter durchlässig. So kann ich ein Matrizensystem im Seitenzahnbereich für jeden Zahn und jedes Füllungsmaterial verwenden. Ein positiver Nebeneffekt ist die Fixierung der Watterollen durch die Matrizen; beim Arbeiten im Unterkiefer ist das recht angenehm, da die Sublingual-Watterolle vom Patienten mit Schluck- oder Zungenbewegungen nicht mehr aus der gewünschten Lage gebracht werden kann.
Dr. Vera Maiwald
Berlin